Allgemeines
Die Deduktion ist allgemein ein Analyseverfahren, das auf der Realitätsabbildung aufbaut. Die Deduktion wird in drei Forschungsmethoden unterteilt: formal-deduktive, konzeptionell-deduktive und argumentativ-deduktive Analyse. [1]
Ziel
Ziel dieser Methode ist es, eine Theorie oder ein Modell zu entwickeln, um ein besseres Verständnis über einen Sachverhalt zu bekommen. [1]
Durchführung
Mithilfe verschiedener Theorien wird eine Theorie oder ein Modell im Kontext eines bestimmten Sachverhaltes entwickelt, um neue Erkenntnisse zu generieren. [2] In der Praxis kann ein die Durchführung wie folgt ablaufen:
- Auswahl des Forschungsbereichs und der Fragestellung: Der erste Schritt besteht darin, einen spezifischen Forschungsbereich zu identifizieren, der von Interesse ist, und eine klare Fragestellung oder Hypothese zu formulieren, die mithilfe konzeptuell-deduktiver Analyse beantwortet werden soll.
- Theoretische Konzepte und Theorien identifizieren: In diesem Schritt werden relevante theoretische Konzepte und bestehende Theorien identifiziert, die zur Erklärung der Fragestellung oder Hypothese dienlich sein könnten. Diese Konzepte dienen als Grundlage für die Analyse der empirischen Daten.
- Datensammlung: Empirische Daten werden durch geeignete Methoden wie Interviews, Umfragen, Beobachtungen oder Dokumentenanalyse gesammelt. Die Datensammlung sollte darauf ausgerichtet sein, Informationen zu sammeln, die mit den identifizierten theoretischen Konzepten in Beziehung stehen.
- Kodierung der Daten: Die gesammelten Daten werden sorgfältig analysiert und kodiert. Dabei werden spezifische Passagen oder Abschnitte identifiziert, die sich auf die relevanten theoretischen Konzepte beziehen. Diese Kodierung ermöglicht es, Muster und Zusammenhänge zwischen den Daten und den theoretischen Konzepten aufzudecken.
- Analyse und Interpretation: In diesem Schritt werden die kodierten Daten systematisch analysiert. Die Forscher übertragen die Konzepte und Theorien auf die empirischen Daten und prüfen, ob sie diese erklären oder neue Erkenntnisse bieten können. Die Analyse zielt darauf ab, die Beziehungen zwischen den Konzepten und den Daten zu vertiefen und mögliche Erklärungen zu entwickeln.
- Schlussfolgerungen ziehen: Basierend auf der Analyse und Interpretation der Daten werden Schlussfolgerungen gezogen. Diese Schlussfolgerungen können bestätigen, erweitern oder modifizieren, wie theoretische Konzepte auf die empirischen Daten angewendet werden.
- Diskussion und Kontextualisierung: Die Ergebnisse der konzeptuell-deduktiven Analyse werden in den Kontext bestehender Forschungsliteratur eingeordnet. Die Implikationen der Ergebnisse werden diskutiert, und es wird erläutert, wie sie zur Erweiterung des theoretischen Verständnisses beitragen.
- Berichterstattung: Die Ergebnisse werden in einer wissenschaftlichen Arbeit oder einem Bericht festgehalten. Hierbei werden der Forschungskontext, die Fragestellung, die angewendeten theoretischen Konzepte, die Methodik, die Ergebnisse und die Schlussfolgerungen präzise und neutral dargelegt.
Zusammenfassend stellt die konzeptuell-deduktive Analyse eine systematische Vorgehensweise dar, um theoretische Konzepte auf empirische Daten anzuwenden und auf diese Weise neue Erkenntnisse im Forschungsbereich zu gewinnen. Dieser Prozess erfordert Genauigkeit, Objektivität und eine klare Verbindung zwischen Theorie und Empirie.
Kernliteratur
- [1] Wilde, T., & Hess, T. (2006). Methodenspektrum der Wirtschaftsinformatik: Überblick und Portfoliobildung (No. 2/2006). Arbeitsbericht, Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien, Fakultät für Betriebswirtschaft, Ludwig-Maximilians-Universität.
- [2] Palvia, P., Mao, E., Salam, A. F., & Soliman, K. S. (2003). Management Information Systems Research: What's there in a Methodology?. Communications of the Association for Information Systems, 11(1), 16.