Allgemeines

Die Codierung gehört zur qualitativen Inhaltsanalyse. Bei der qualitativen Inhaltsanalyse werden vorab Regeln formuliert (Ablaufmodelle, Analyseeinheiten, inhaltsanalytische Regeln), nach denen die Textanalyse erfolgt. Die Regeln werden während der Analyse überarbeitet, bleiben aber für den letztendlichen Materialdurchgang konstant. Die Textanalyse wird mithilfe von Kategorien durchgeführt. Die Kategorien stellen die Auswertungsaspekte dar und haben Ähnlichkeit mit den Codes in der Grounded-Theory-Methodologie, diese müssen jedoch in der Inhaltsanalyse genau definiert werden. In der qualitativen Inhaltsanalyse kann das Datenmaterial induktiv, deduktiv oder induktiv-deduktiv ausgewertet werden. Induktiv meint dabei, dass die verwendeten Kategorien aus dem Material heraus entstehen. Wohingegen die Kategorien beim deduktiven Kodieren aus einer oder mehreren Theorien abgeleitet sind. Bei der Mischform des induktiv-deduktiven Kodierens werden beide Formen von Kategorien verwendet. [1]

Ziel

Ziel dieser Methode ist es, Textmaterial inhaltlich qualitativ zu analysieren, um Schlussfolgerungen und Erkenntnisse daraus zu erhalten. [1]

Durchführung

Abbildung 1 stellt den Ablauf einer qualitativen Inhaltsanalyse dar. [1]

Prozess Codierung
Abbildung 1: Ablauf qualitative Inhaltsanalyse, Quelle: [1]

 

 

Tabelle 1 stellt beispielhaft induktive Kategorien aus einem Digitalisierungsprojekt dar.

Hauptkategorie

Kategorie

Verbesserung der Infrastruktur und allgemeine Arbeitsverbesserungen (Projektverbesserungen)

Verbesserung der Basisinfrastruktur

Verbesserung der Infrastruktur und allgemeine Arbeitsverbesserungen (Projektverbesserungen)

Verbesserung der Hardware-Ausstattung für spezifische Anforderungen

Verbesserung des Produktes (Produktverbesserungen)

Verbesserung des Produktes allgemein

Verbesserung des Produktes (Produktverbesserungen)

Verbesserung des Produktes durch Testung

Prozessoptimierungen

Verbesserung der Forschungstagebücher

Tabelle 1: Kategoriebildung, In Anlehnung an [2]

 

Tabelle 2 stellt beispielhaft deduktive Kategorien aus einer Drogenpräventionsstudie dar. [1]

Kategorienname

Kodierregeln

Ankerbeispiele

Probierkonsum

Die Droge wird fallweise

konsumiert, es liegt keine

Abhängigkeitsproblematik vor.

„Der X war ein typischer Probierer,

der hat vielleicht drei oder

vier Mal was mit seinen Freunden geraucht.“

Regelmäßiger Drogenkonsum

Die Droge wird regelmäßig,

mehrmals wöchentlich

oder sogar täglich konsumiert.

„Die A war eine leidenschaftliche

Kifferin, die hat schon öfters mal

was geraucht, mehrmals in der Woche.“

Schwere körperliche

Abhängigkeit/harte Drogen

Es liegt eindeutig eine

Abhängigkeitsproblematik vor (diagnostische Richtlinien).

„Beim Z lag eindeutig ein Mischkonsum

vor, der hat auch Härteres

genommen und war auch schon körperlich drauf.“

 Tabelle 2: 

 

 


Kernliteratur

  • [1] Mayring, P. (2010). Qualitative Inhaltsanalyse. In Handbuch qualitative Forschung in der Psychologie (pp. 601-613). VS Verlag für Sozialwissenschaften.